Die Jagd auf den Rothirsch


Auf die Bedeutung des Rothirsches als jagdbares Wild weisen bereits die Höhlenmalereien hin, wie sie steinzeitliche Menschen hinterlassen haben. Als ältestes überliefertes Jagdbuch gilt das von Xenophon verfasste Kynegetikos aus dem vierten Jahrhundert vor der Zeitenrechnung.

Es befasst sich unter anderem auch mit der Jagd auf den Hirschen. Die Jagd auf den Rothirsch stand mindestens zum Ende des Römischen Reichs noch allen offen. In Europa begann sich spätestens ab dem 8. Jahrhundert allmählich ein Jagdrecht zu entwickeln, dass die Jagd zunehmend einschränkte und als ein Privileg des Adels definierte.

Dabei zählte das Rotwild neben dem Wildschwein und dem Rehwild sehr frühzeitig zu dem Wild, dessen Bejagung nur dem Hochadel als Privileg zustand.

Zu den frühen Jagdmethoden in Mitteleuropa gehörte die Heckenjagd, die sich vermutlich bereits in germanischer Zeit entwickelte. Dabei pflanzte man Hecken mit Durchlässen so an, dass das vor Treibern flüchtende Wild die Durchlässe passieren musste. Daraus entwickelte sich allmählich die Hetz- und Überlandjagden, die zu den herrschaftlichen Vergnügungen zählten und vor allem in Frankreich praktiziert wurden.

Für diese Form der Jagd brauchte man gut geschulte Hundemeuten La chasse du cerf (Die Bejagung des Hirschen) aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, zählt zu den ältesten Werken der Jagdliteratur, das sich ausschließlich der Rothirschjagd widmet. In dieser in Versform verfassten Lehrschrift wird besonders ausführlich die Ausbildung des Leithundes beschrieben. Um ausreichend Wild für die herrschaftlichen Jagden zur Verfügung zu haben, wurde eine Wilddichte gefördert, die auf den Feldern der Bauern zu erheblichen Wildschäden führte.